B.7 Grossformatige Plastik in Zypern |
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Das archaische Zypern im Spannungsfeld von Eigenständigkeit und
Fremdimpulsen: Denkmäler der Plastik und Architektur als Zeugnisse kultureller
Identitäten und Affinitäten
Aufbauend auf den in den beiden ersten Arbeitsphasen abgeschlossenen Forschungen zu den phönizisch-punischen und zyprischen Sarkophagen steht in der laufenden Arbeitsphase (2006-2008) die zyprisch-archaische Plastik des 7. und 6. Jhs. v. Chr. und deren Aufstellungskontext im Zentrum der Betrachtung des Teilprojektes B.7.
Die Untersuchung zielt darauf ab, Aufschluss über das kulturelle Verhältnis der zyprischen Bevölkerung im Spannungsfeld zwischen vorderasiatischen, ägyptischen, phönizischen und griechischen Einflüssen zu erlangen. Es handelt sich insgesamt gesehen um mehrdimensionale Kontaktphänomene, die im Spannungsfeld der Perseveranz eigener Strukturen sowie der Akzeptanz fremder Paradigmen zu untersuchen sind.
Der Projektbereich A (Kathrin Kleibl) beschäftigt sich mit der
Aufarbeitung der archaischen Sitzstatuetten zyprischer Herkunft. Im
Fokus der Betrachtung steht neben der Typologie und Chronologie die
Identifikation der dargestellten thronenden männlichen und weiblichen
Gottheiten und Gestalten. Ergänzend wird der Aufstellungskontext der
Statuetten innerhalb der Heiligtümer und deren Vergesellschaftung mit
anderen Gottheiten untersucht. Diese Themen werden vor dem Hintergrund
der Fragen nach Kontinuität und Adaption sowie Vermischung und der
daraus resultierenden innovativen Schöpfung behandelt, welche Zypern
als Hybrid-Kultur par excellence ansprechen lässt.
Dabei wird der
Kontakt Zyperns zur Ägäis, zur levantinischen Küste und nach Ägypten
im besonderen Maße analysiert. Im Hinblick auf die Frage nach der
Konstruktion von Identitäten ist der Gestaltung öffentlicher Räume in
der jüngeren archäologischen Forschung verstärkt Aufmerksamkeit
gewidmet worden.
In methodisch verwandter Weise sollen im Rahmen des Projektbereichs B (Patrick Schollmeyer) die Heiligtümer des Apollon auf Zypern unter Einschluss folgender Fragen näher in den Blick genommen werden: 1. Wie stark sind die Kultureinflüsse Ägyptens, Griechenlands und Vorderasiens auf die architektonische Ausgestaltung der zyprischen Heiligtümer im Vergleich zu gewichten? 2. Gibt es eine signifikante Änderung der baulichen Strukturen? 3. Lassen sich diese Veränderung-en mit bestimmten kulturellen Gruppen verbinden und sind hierbei eindeutig abzugrenzende Phasen festzustellen? 4. Kann dieser kulturelle Prozess als Kontaktphänomen begriffen werden?
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