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C.3 Süd-Äthiosemitisch im Kontakt | Drucken |

Der typologische Wandel in den Äthiosemitischen Sprachen der Gegenwart

Der Kontakt induzierte Wandel in äthiosemitischen Sprachen

Forschungsvorhaben
  • Aufzeigen Kontakt induzierter Sprachwandelprozess zwischen verschiedenen äthiosemitischen Sprachen und zwischen äthiosemitischen und kuschitischen Sprachen
  • Beschreibung und Analyse konkreter Kontaktsituationen zwischen Sprechern äthiosemitischer Sprachen unter Berücksichtigung soziolinguistischer und sprachhistorischer Gegebenheiten
  • Erforschung arealspezifischer Merkmale im Konvergenzgebiet des Hochlandostkuschitischen mit den Guragesprachen in Zusammenarbeit mit C.1
  • Dokumentation und Analyse von Ajäm-Texten aus Wällo
Derzeitige Forschungsschwerpunkte

Kontaktsituationen im Gurage
Im Zentrum der Forschung steht die linguistische Beschreibung und Analyse des Muher vom T'att'essa in Hinblick zu anderen, geographisch nicht benachbarten Muher Varietäten. Das Muher von T'att'ess veränderte sich durch den Bilingualismus der Sprechergemeinschaft mit Ezha und Amharisch. Des Weiteren wird in Zusammenarbeit mit C.1 an der Charakterisierung des Hochlandostkuschitisch/Gurage Subareals und des äthiopischen Sprachbundes weitergearbeitet. Zur Datenerhebung werden sowohl quantitative Verfahren (standardisierte Fragebögen) als auch qualitative Verfahren (Interviews, teilnehmende Beobachtung) verwendet.

Kontaktsituation des Argobba in Süd-Wällo
Die Sprachkontaktsituationen von Shonke/T'ollaha eignet sich aufgrund der geringen Sprecherzahl von Argobba-Muttersprachlern (ca. 3000 Personen) besonders gut für eine detaillierte Untersuchung. Hierzu wird die Verwendung der involvierten Sprachen, (Argobba und seine Kontaktsprachen Amharisch und Oromo) in konkreten Kommunikationssituationen mittels qualitativer Methoden (v.a. teilnehmende Beobachtung) untersucht und audio-visuell dokumentiert. Eine weitere Datenquelle für die Analyse der kulturell-historischen Rolle des Islam in Süd-Wällo sind Ajäm-Texte, d.h. in äthiopischen Vernakulärsprachen verfasste religiöse Texte, die in arabischer Schrift geschrieben wurden.

Daten
Feldforschung zum ArgobbaAufgrund der lückenhaften oder fehlenden grammatischen Beschreibung der betroffenen äthiosemitischen Sprachen werden die Daten durch extensive Feldforschungen zu Einzelsprachen bzw. zu ausgewählten Bereichen der Grammatik verschiedener Sprachen erhoben.

Bisherige Arbeiten
Die synchrone Erforschung der Sprachen Äthiopiens begann mit einer Studie zum Sprachgebrauch von Schülern zur Beschreibung der soziolinguistischen Situation in äthiopischen Städten. Die Studie zeigt, dass vor allem Vernakulärsprachen mit wenigen Sprechern in der Nähe von Städten vom Sprachwechsel bedroht sind.
Seit der ersten Phase wurde im synchronen Arbeitsbereich damit begonnen, bisher gar nicht oder kaum erforschte äthiosemitische Sprachen zu beschreiben. Dabei handelt es sich um die Sprachen: Argobba, Muher (ädi-bet Varietät), Wolane und Zay. Zu Amharisch und Oromo als Verkehrssprachen Äthiopiens wurde dabei ebenfalls geforscht.
 

Info C.3
Fachgebiet: Äthiopistik und Afrikanistik (Beschreibende und vergleichende Sprachwissenschaft, Sprachwandel, Sprachtypologie, Ethnolinguistik)
Leitung:
Prof. Dr. Walter Bisang
Prof. Dr. Raimund Kastenholz
Mitarbeiter:
Dr. Ronny Meyer
Andreas Wetter M.A.
Links:
> Ethiopian Languages
 
Die Teilprojekte
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A.6 Levante - Iran
A.9 Hethitische Herrschaftspraxis
A.10 Ägypten - Levante
B.3 Leptis Magna - Südsyrien
B.7 Archaisches Zypern
B.8 Kindgoetter
C.1 Wandel im Hochlandostkuschitischen
C.2 Türkische Sprachvarietäten
C.3 Wandel im Äthiosemitischen
C.6 Heiligenverehrung Ägypten Äthiopien
C.7 Kontakt und Innovation