Seite 1 von 6 Einführung
Seit seiner Einrichtung im Jahr 1997 untersucht der SFB 295 durch
kulturelle und sprachliche Kontakte ausgelöste Prozesse des Wandels in
Bereichen wie Politik (Herrschaftsstrukturen, Herrscherbild), Religion,
gesellschaftliche Strukturen, Siedlungsformen, Kunst und Sprache.
Ausgangsbasis für diese Untersuchungen sind exemplarische Fälle im
geographischen Raum zwischen Libyen im Westen und dem Iran im Osten
bzw. zwischen Äthiopien im Süden und der Türkei im Norden.
Da aus der Kontaktperspektive deutlich sichtbar wird, dass sich Kultur
mit einem statischen Modell nicht erfassen lässt, arbeitet der SFB
derzeit (2005) unter der Bezeichnung "Kulturen im Kontakt" mit einem
eigenen dynamischen Modell. Akteure mit ihren Handlungsmotivationen und
ihren jeweiligen Normen, Werten und Wirklichkeitskonstruktionen bilden
durch ihr kommunikatives Verhalten Netzwerke, die in ihrem
Zusammenwirken letztlich eine Kultur ausmachen. Diese erhält ihre
Konturen oft erst durch den Kontakt mit anderen Kulturen.
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